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Solarpaket: Was sich für Verbraucher und Kommunen ändert

In Neues
April 17, 2024

Die Ampelkoalition hat nach intensiven Verhandlungen endlich das lang erwartete Solarpaket vorgestellt, welches Teil des überarbeiteten Klimaschutzgesetzes ist. Dieses Paket zielt darauf ab, die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern, in Außenbereichen und sogar auf Balkonen erheblich zu vereinfachen und attraktiver zu machen. Was bedeutet dies nun konkret für Verbraucher, Unternehmen und Kommunen?

Entbürokratisierung und verbesserte Förderung Zentraler Bestandteil des Solarpakets ist die Entbürokratisierung und die Beendigung des Förderstopps für größere Photovoltaikanlagen. Eine zuvor diskutierte Deckelung der gesetzlichen Förderung bei 52 Gigawatt ist vom Tisch. Stattdessen sollen höhere Fördersätze und vereinfachte Abrechnungsverfahren den Ausbau von Solaranlagen auf Dächern und in Freiflächen beschleunigen.

Neuerungen für Balkonkraftwerke Eine wesentliche Änderung betrifft die Balkonkraftwerke. Verbraucher, die eine Mini-PV-Anlage installieren möchten, müssen sich keine Sorgen mehr über den Typ des vorhandenen Stromzählers machen. Die Installation von Balkonkraftwerken ist nun genehmigungsfrei und unabhängig von der Art des Stromzählers. Auch die Mitteilung an den Stromnetzbetreiber entfällt. Zudem steigt die maximale Leistung für diese Anlagen von 600 Watt auf 800 Watt.

Mieterstrom wird einfacher Für Mieterstromprojekte in Mehrfamilienhäusern wird der bürokratische Aufwand reduziert. Ziel ist es, die direkte Einspeisung von vor Ort erzeugtem Strom zu erleichtern und damit die Kosten für die Mieter zu senken. Eigentümer und Vermieter können diese Energie an Mieter verkaufen oder Stadtwerke mit dem Vertrieb beauftragen. Die neue Regelung soll Mieterstromprojekte attraktiver machen, obwohl sie bisher nur selten genutzt wurden.

Impulse für Unternehmen und Kommunen Das Solarpaket betont auch die Bedeutung der Solarenergie als wesentlicher Baustein der Energiewende neben der Windenergie. Besonders für Unternehmen und Kommunen sieht das Paket weiterhin Förderungen vor, um den Ausbau auf großen gewerblichen und landwirtschaftlichen Flächen voranzutreiben. Die Förderung richtet sich dabei sowohl an private als auch an gewerbliche Anlagen.

Offene Fragen und Herausforderungen Trotz der positiven Ansätze gibt es weiterhin offene Fragen, besonders was den genauen Umfang der Förderungen angeht. Die Solarbranche, vertreten durch den Bundesverband Solarwirtschaft, wartet noch auf konkrete Details, wie schnell der Ausbau vorangetrieben werden kann. Zudem bleibt das Thema der Unterstützung heimischer Solarhersteller, welches durch das Veto der FDP gegen eine Sonderförderung weiterhin ungelöst ist, ein kritischer Punkt in der Diskussion.

Das neue Solarpaket könnte einen Wendepunkt darstellen, indem es den Weg für eine breitere und effizientere Nutzung der Solarenergie in Deutschland ebnet. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.