Die Photovoltaik hat in Deutschland allein zwischen 2011 und 2021 stark zugenommen. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) hat sich die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht.
Während die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland im Jahr 2011 etwa 25 Gigawatt (GW) betrug, lag sie im Jahr 2021 schon bei rund 59 GW. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren.
Damit trug Photovoltaik ebenfalls erheblich dazu bei, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Deutschland zu steigern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu senken. Im Jahr 2011 stammten etwa 20% des Stroms aus erneuerbaren Energien, während es im Jahr 2020 bereits 46% waren.
Und der Trend hält seitdem weiterhin an, befördert durch eine klimafreundliche Politik. So sollen bis zum Jahr 2030 die Emissionen gegenüber 1990 „um mindestens 55 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent [gesenkt werden]. Im Jahr 2050 soll in Deutschland die weitgehende Treibhausgasneutralität – also ein Gleichgewicht zwischen den emittierten Treibhausgasen und deren Bindung durch Senken – erreicht werden“ (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU): Nationale Klimapolitik am 29.09.2017)
Das Bundesumweltministerium zeigte sich in einer im Oktober 2019 veröffentlichten Studie bezüglich der Realisierung der Pläne noch optimistisch: „Wenn Deutschland seine Anstrengungen im Klimaschutz jetzt verstärkt, ist es international und europaweit in guter Gesellschaft“ (BMU (Hrsg.): Klimaschutzprogramm 2030. Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030, Berlin 2019, S. 9). Der Schwerpunkt in der Umsetzung dieser Pläne wird in Zukunft neben der Herstellung von klimaneutralen Treibstoffen und der Steigerung der Energieeffizienz vor allem im Ausbau der Erzeugung von sogenannten „Erneuerbaren Energien“ bzw. „grünem Strom“ gesehen.
Das Umweltbundesamt hingegen musste in einer im Herbst 2020 veröffentlichten Studie jedoch einräumen, dass dieses ambitionierte Ziel mit den aktuellen Mitteln bis zum anvisierten Zeitpunkt jedoch nicht zu realisieren sei. Während die Behörde in ihrer Rechnung zudem von einer Reduktion des Endenergieverbrauchs um rund 5 Prozent bis 2030 gegenüber 2016 ausging, kam das Energiewirtschaftliche Institut der Universität Köln (EWI) in einer Studie zu einer anderen Schlussfolgerung. Unter anderem aufgrund des forcierten Umstiegs auf Elektromobilität sei sogar mit einem Anstieg des jährlichen Energiebedarfs bis 2030 von etwa 25 Prozent gegenüber 2018 zu rechnen. Das EWI zeigte sich daher wesentlich skeptischer und postulierte, dass „Deutschland das Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren Energien im Strommix bis zum Jahr 2030 deutlich verfehlen [wird]. Der Ausbau von Wind- und Solarstrom wird mit dem Verbrauch nicht mithalten können“ (Jürgen Flauger/ Bert Fröndhoff/ Kevin Knitterscheidt/ Kathrin Witsch: Steigender Energiebedarf: Deutschland droht die Ökostrom-Lücke, Handelsblatt-Online vom 06.01.2020).
Das zeigt, dass Deutschland in den letzten Jahren zwar einerseits große Fortschritte in der Nutzung von erneuerbaren Energien, insbesondere von Photovoltaik, gemacht hat, andererseits aber von allen die Anstrengungen verstärkt werden müssen.
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