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Zwiespältiger Fortschritt: Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland

Der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland verläuft zweigleisig: Während das Ziel für die Solarenergie 2023 erreicht wurde, bleibt die Windenergie hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere in Norddeutschland, einer Region, die für ihre Windkraftanlagen bekannt ist, zeigt sich diese Diskrepanz. Der politische Wille, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, stößt auf praktische Herausforderungen.

Für 2023 hatte die Bundesregierung ambitionierte Ausbauziele für die Windkraft gesetzt, die jedoch deutlich verfehlt wurden. Mit lediglich 0,5 Gigawatt installierter Leistung erreichten die neuen Anlagen nur einen Bruchteil der angestrebten 6,9 Gigawatt. Im Gegensatz dazu wurden bei der Solarenergie mit 3,6 Gigawatt immerhin 28 Prozent des Ziels von 13 Gigawatt erreicht.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Windenergie-auf-See-Gesetz skizzieren klare Ausbauziele für die kommenden Jahre: eine Verdopplung der Windkraftleistung auf 145 Gigawatt bis 2030 und eine ambitionierte Steigerung der Solarenergie auf 215 Gigawatt im gleichen Zeitraum. Doch die bisherige Umsetzung, besonders im Bereich der Windkraft, lässt Zweifel an der Erreichbarkeit dieser Ziele aufkommen.

Niedersachsen und Schleswig-Holstein nehmen zwar bei der Gesamtleistung der Windkraft eine Spitzenposition ein, doch das reicht nicht aus, um die bundesweiten Ziele zu erreichen. Die politischen und geografischen Bedingungen, wie beispielsweise die strikten Abstandsregelungen für Windräder in Bayern, beeinflussen den Ausbau signifikant.

Im Gegensatz dazu steht die Solarenergie, die in Süddeutschland floriert. Bayern und Baden-Württemberg führen sowohl in der Gesamtleistung als auch in der Leistung pro Quadratkilometer. Der Norden hingegen zeigt sich besonders innovativ im Bereich der Balkonkraftwerke, die eine einfache und dezentrale Energieerzeugung ermöglichen.

Diese gemischte Bilanz wirft Fragen auf: Wie kann Deutschland sein ambitioniertes Ziel erreichen, den Großteil seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, wenn der Ausbau der Windkraft so deutlich hinterherhinkt? Es bedarf einer umfassenden Strategie, die sowohl die politischen Rahmenbedingungen als auch die Förderung von Innovationen und die Akzeptanz in der Bevölkerung berücksichtigt.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland bleibt eine Herausforderung, die nur durch das Zusammenspiel von Regierung, Wirtschaft und Gesellschaft gemeistert werden kann. Die Energiewende ist eine Mammutaufgabe, die nicht nur technologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Veränderungen erfordert. Der Weg ist steinig, aber das Ziel – ein klimafreundliches, nachhaltiges Energiesystem – ist unverrückbar.

Deutsche Solar Zeitung
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