Ein Forscherteam des spanischen Zentrums für Energie-, Umwelt- und Technologieforschung (CIEMAT) hat die technische Machbarkeit von reparierten Photovoltaik-Modulen bestätigt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Module trotz reparaturbedingter Schäden weiterhin effektiv funktionieren können, allerdings mit leichten Leistungseinbußen.
Durchführung und Ergebnisse der Studie
Die Studie bewertete die Leistung von 23 reparierten Solarmodulen aus einer zwölf Jahre alten Photovoltaik-Anlage in Spanien. Die Forscher setzten dabei auf einen umfassenden Ansatz, der visuelle Inspektionen, elektrische Prüfungen, Elektrolumineszenz-Bildgebung und Wärmebildtechniken umfasste. Ziel war es, den Funktionsstatus der Module gründlich zu bewerten und die Art sowie das Ausmaß der verbleibenden Defekte zu bestimmen.
Wesentliche Befunde der Untersuchung
Die visuellen Inspektionen offenbarten optische Verschlechterungen durch Delaminierung und Verfärbungen des Verkapselungsmaterials. Elektrische Tests zeigten, dass alle Module den Trockenisolationstest bestanden, jedoch nur eines den Nassleckstromtest. Zudem wurden bei der Elektrolumineszenz-Untersuchung in etwa 73 Prozent der Module Mikrorisse und dunklere Bereiche an der Peripherie der Solarzellen festgestellt. Die Infrarot-Thermografie enthüllte starke Hot Spots in 4,35 Prozent der Module und leichte Hot Spots in 74 Prozent.
Schlussfolgerungen und Ausblick
Trotz vorhandener Defekte zeigten rund 87 Prozent der untersuchten Module eine Leistungsminderung von weniger als 20 Prozent. Dies verdeutlicht, dass reparierte Photovoltaik-Module weiterhin eine viable Option darstellen können, sofern angemessene Reparaturprotokolle angewandt werden. Die Forscher betonen jedoch die Notwendigkeit, ein klares Protokoll für die Bewertung reparierter Module zu definieren und das Bewusstsein für internationale Standards sowie Cradle-to-Cradle-Zertifizierungen zu schärfen, um die Akzeptanz und Nachfrage nach reparierten Modulen auf dem Markt zu fördern.
Bedeutung für die Praxis
Diese Erkenntnisse könnten den Weg für nachhaltigere Praktiken in der Photovoltaikindustrie ebnen, indem sie die Lebensdauer von Modulen verlängern und Ressourcen schonen. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung von Reparaturen als Teil einer umfassenden Strategie zur Reduzierung von Abfall und Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Energiebranche.