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Nikiko (CC0), Pixabay

Solarenergie-Expansion entlang der Verkehrswege

Seitdem die Bundesregierung grünes Licht für die Errichtung von Solaranlagen entlang der Ränder von Autobahnen und Eisenbahnstrecken gegeben hat, flattern den Bauern im Münsterland wöchentlich Angebote für neue Pachtverträge ins Haus.

Christian Schweitzer berichtet über den Bauern Otto Hermeier aus Lotte im Kreis Steinfurt, der bereits Land für diesen Zweck verpachtet hat. Auf seinen 4,8 Hektar großen Weideflächen entlang der Autobahn A1 sollen nun Solarpanels installiert werden, die genug Energie für 1600 Haushalte liefern könnten.

„Die Bodenbeschaffenheit ließ keinen Ackerbau zu, zu viele Steine“, erklärt Hermeier. Der Bundesbeschluss erleichtert nun die Genehmigung für Solarfreiflächenprojekte an 200-Meter-Breitstreifen neben Verkehrswegen.

„Interessenten kommen aus dem ganzen Land. Allein in den letzten zwei Wochen haben vier Unternehmen Interesse an Solarflächen gezeigt“, sagt Otto Hermeier, ein Landwirt aus Lotte. Dieser Trend führt zu einem Anstieg der Pachtpreise.

Früher als Bullenweide genutzt, brachte ihm die Fläche neben der A1 300 Euro pro Hektar ein. „Die Solarindustrie zahlt nahezu das Zehnfache“, freut sich Hermeier. Der Solarboom ermöglicht es auch, dass auf den Solarflächen Nutztiere wie Hühner oder Schafe gehalten werden können. „Ein Schäfer könnte dort mit seiner Herde grasen“, meint er.

Robert Hartung von der „MEC-Group“, einem Unternehmen für Solarplanung, sieht darin ein exemplarisches Projekt. Er plant, eine 5,5-Megawatt-Solaranlage bis Ende 2024 auf solchen Flächen zu errichten. „Grundstücke entlang von Verkehrswegen zu pachten, ist auch für Landwirte vorteilhaft.“

Ein wichtiger Faktor ist die niedrige Bodenqualität sowie die Nähe zu Stromanschlüssen. „Direkt neben dem Grundstück steht ein Strommast – ideal“, weist Hartung hin.

Die Nutzung für Solaranlagen kann die Biodiversität verbessern, da keine Düngemittel oder Pestizide mehr eingesetzt werden. Nicht alle Landwirte sind jedoch über die steigenden Pachtpreise erfreut. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband warnt vor einem generellen Anstieg der Pachtpreise und vor unrealistisch hohen Angeboten.

„Wir empfehlen Landwirten, bei derartigen Angeboten Kontakt mit uns aufzunehmen“, rät Michael Uckelmann vom WLV. Einige Angebote dienten lediglich dazu, Flächen zu sichern und später weiterzuverkaufen.

Im Münsterland, einer Region mit hohem Potenzial für die Nutzung von Solarfreiflächen in NRW, scheint ein regelrechter Boom im Gange zu sein, verstärkt durch die vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen entlang der Autobahnen und Eisenbahnlinien.

Deutsche Solar Zeitung
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