Photovoltaikanlagen gefährden Grünflächen: Landwirte kämpfen um ihre Existenz
Eine schwebende Ballenzange symbolisiert die bedrohliche Lage für Landwirte angesichts der Planung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen.
Im Unterallgäu strebt ein Investor danach, eine Solaranlage auf freiem Feld zu errichten, was einem Landwirt den Verlust wertvoller Ackerfläche bescheren könnte. Vor dieser Entscheidung steht nun die Gemeinde.
Bei einem Ortstermin auf einem 12 Hektar großen Areal in Markt Rettenbach, Schwaben, wurde die Errichtung einer Solaranlage diskutiert. Die Gemeinderäte befürworten die aktive Mitgestaltung der Energiewende, doch steht ein Landwirt dadurch vor dem Verlust seines Grünlands.
Landwirtschaftsflächen werden knapp, Konkurrenz unter Bauern wächst
In der Diskussion um die Nutzung von Ackerland für Energiegewinnung zeigten sich Landwirte solidarisch. Ein Bio-Landwirt könnte durch die geplante Nutzung seines gepachteten Grünlands als Energiestandort stark betroffen sein. Zahlreiche Landwirte zeigten ihre Unterstützung durch ihre Anwesenheit mit Traktoren.
PV-Freiflächenanlagen – Ein irreversibler Eingriff
Michael Kirchensteiner, der betroffene Landwirt, schilderte seine bedrohliche Situation. Einmal errichtet, lassen sich Solar-Freiflächenanlagen über Jahrzehnte nicht rückgängig machen. Kirchensteiner, der sein Geschäft auf Basis einer Zusage ausbauen konnte, sieht sich nun mit dem möglichen Verlust von insgesamt 25 Hektar Land konfrontiert – eine existenzielle Bedrohung.
Gemeinschaft setzt sich für den Erhalt von Grünland ein
Die lokale Gemeinschaft und weitere Landwirte unterstützen den Erhalt des Grünlands. Alternativen wie die Nutzung von Dächern für Photovoltaikmodule oder die Installation von Solarplatten über Parkplätzen werden vorgeschlagen, um landwirtschaftliche Flächen zu schonen.
Markt Rettenbach und die Energiewende
Obwohl die Gemeinde Markt Rettenbach grundsätzlich die Energiewende unterstützt, steht die Entscheidung über das Baurecht für die Solaranlage noch aus. Vertreter der Hutter-Stiftung, die das Grundstück bisher zur Verfügung stellte, sowie des Energieentwicklers und des Stromvermarkters präsentierten ihre Pläne.
Die endgültige Entscheidung erwartet
Landwirt Kirchensteiner bleibt nach der solidarischen Aktion hoffnungsvoll. Die Gemeinderäte scheinen eher gegen die Anlage zu sein. Die entscheidende Sitzung zur Zukunft des Grünlands und der Solaranlage ist für den 28. Februar 2024 angesetzt.