Die Auseinandersetzung um Solarmodule zwischen der Europäischen Union und China spitzt sich zu – und könnte weitreichende Folgen für den globalen Solarmarkt haben. Die EU wirft China vor, durch massive Subventionen die Preise für Solarmodule künstlich zu senken und so den europäischen Markt zu überschwemmen. Diese Praxis schadet europäischen Herstellern, die durch höhere Produktionskosten nicht mithalten können. Europa sieht sich gezwungen, sich zu wehren – und das mit scharfen Anti-Dumping-Zöllen!
Ein Blick hinter die Kulissen: Der global dominierende Solarmarkt
China ist mit einem Marktanteil von 70 % der unangefochtene Weltmarktführer bei Solarmodulen (euronews). Die EU ist auf Importe angewiesen, will aber bis 2030 ihren Energiebedarf zu 40 % aus erneuerbaren Energien decken. Solarenergie spielt hier eine Schlüsselrolle. Doch die Preise für Solarmodule aus China, begünstigt durch staatliche Eingriffe, bedrohen die heimische Produktion.
EU schlägt zurück: Anti-Dumping-Ermittlungen
Die Europäische Kommission hat begonnen, chinesische Solarmodule auf Dumping-Verdacht zu prüfen. Experten warnen bereits, dass dies zu drastischen Zollerhöhungen führen könnte, was die Preise für Solarprojekte in Europa um bis zu 20 % steigern würde (Energy Monitor). Europäische Hersteller erhoffen sich jedoch durch diese Maßnahmen eine Wiederbelebung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Chinas Reaktion: Vergeltungsschläge gegen Europa
China lässt sich nicht einschüchtern. In einem klassischen „tit-for-tat“-Manöver hat die Volksrepublik umgehend eigene Untersuchungen gegen europäische Exporte wie Chemikalien gestartet, um Druck auf die EU auszuüben (euronews). Solche tit-for-tat-Maßnahmen (sinngemäß: „wie du mir, so ich dir“) sind ein bewährtes Mittel in internationalen Handelskonflikten, um eine gleichwertige Antwort auf eine Aktion zu geben,1 was die Spannungen weiter anheizt.
Drohende Konsequenzen für die Solarindustrie
Die EU importierte 2023 Solarmodule im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro aus China. Sollte es zu Strafzöllen kommen, könnte dies die Kosten für den Ausbau der Solarenergie in Europa drastisch verteuern. Doch einige europäische Hersteller sehen darin die Chance, sich gegenüber der chinesischen Konkurrenz zu behaupten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein: Eskalation oder Einigung?
Quellen:
- Floskel „tit-for-tat“ Erklärung: Die Floskel „tit-for-tat-Maßnahmen“ stammt aus dem Englischen und bedeutet sinngemäß „wie du mir, so ich dir“.
- Euronews, „EU launches probe into Chinese solar panels over potentially ‚distortive‘ subsidies“ (euronews).
- Energy Monitor, „EU pushing ahead on cleantech trade battle with China“ (Energy Monitor).
- Euronews, „EU hit as China launches tit-for-tat anti-dumping probe amid rising trade tensions“ (euronews).
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