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Pixelharvester (CC0), Pixabay

Wenn der Zählertausch die Energiewende ausbremst

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf Solarenergie setzen und eigene Photovoltaikanlagen installieren, stößt das deutsche Stromnetz an seine Grenzen. Besonders die bürokratischen Prozesse rund um den notwendigen Zählertausch erweisen sich oft als Bremsklotz für die Energiewende. Rainer Hartmann, ein Hörer von MDR Aktuell, erlebte genau dieses Problem: Trotz der gesetzlichen Frist von einem Monat für den Zählerwechsel durch den Messstellenbetreiber, wartete er monatelang vergeblich.

Monatelanges Warten auf den Zählertausch
Diese Verzögerung ist kein Einzelfall. Die Bundesnetzagentur registriert zunehmend Beschwerden über verzögerte Anschlüsse von Solaranlagen. Der Boom bei der Installation von Solaranlagen scheint die Netzbetreiber zu überfordern – eine Ironie des Schicksals, denn gerade diese Technologie soll Deutschland in eine nachhaltigere Zukunft führen.

Beschwerden bei der Bundesnetzagentur häufen sich
Die Bundesnetzagentur bestätigt, dass die Beschwerden über Verzögerungen beim Anschluss von Solaranlagen zugenommen haben. Während einerseits eine Rekordzahl von Solaranlagen erfolgreich angeschlossen wurde, gibt es andererseits zahlreiche Fälle, in denen die finale Anbindung an das Netz unnötig verzögert wurde.

Lösungen und Umwege
Experten wie Thomas Seltmann vom Bundesverband Solarwirtschaft weisen darauf hin, dass Elektriker, die die Solaranlage installieren, auch den Zählerwechsel vornehmen können. Dies könnte den Prozess beschleunigen und die Inbetriebnahme der Anlage vereinfachen. Allerdings hat der Netzbetreiber formal vier Wochen Zeit für den Zählertausch, nachdem der Auftrag erteilt wurde.

Keine Entschädigung für nichtgezählten Strom
Ein Problem, das viele Betroffene umtreibt, ist die Frage der Entschädigung für die durch Verzögerungen entgangene Einspeisevergütung. Die Bundesnetzagentur macht klar, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hier keine Entschädigung vorsieht. Wer dennoch auf eine Entschädigung pocht, müsste den juristischen Weg beschreiten – eine Option, die angesichts des Aufwands und der geringen zu erwartenden Summen wenig attraktiv erscheint.

Ein Dilemma, das die Energiewende ausbremst
Die Verzögerungen beim Zählerwechsel und die daraus resultierenden Probleme für Eigenheimbesitzer, die auf Solarenergie setzen möchten, werfen ein Schlaglicht auf die größeren Herausforderungen, vor denen Deutschland bei der Energiewende steht. Es zeigt sich, dass nicht nur technische, sondern auch administrative Hürden überwunden werden müssen, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Die Geschichte von Rainer Hartmann ist ein Beispiel dafür, wie bürokratische Verzögerungen nicht nur Einzelne frustrieren, sondern auch die Gesamtbewegung hin zu erneuerbaren Energien behindern können.

Deutsche Solar Zeitung
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