Die Kombination aus Dach-Photovoltaik und Wärmepumpe gilt als vielversprechende Option für die Energiewende in Deutschland. Doch wie effektiv sind diese Technologien wirklich? Ein YouTuber, der beide Systeme in seinem Eigenheim installiert hat, liefert nach einem Jahr präzise Einblicke in seine Energiebilanz.
Auf seinem Kanal SonnenPerle präsentiert der Hausbesitzer detaillierte Daten zu den Kosten und dem Ertrag seiner Energiesysteme. Sein Zuhause ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die 30 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 11,7 kWp umfasst. Die Anlage profitiert von einer nahezu idealen Südausrichtung und einer Dachneigung von 35 Grad, optimal für die Sonnenausbeute. Das System wird ergänzt durch einen 10 kW Wechselrichter und einen 7,7 kW Batteriespeicher des Herstellers BYD, installiert in Lüdenscheid, Nordrhein-Westfalen.
Die Energieauswertung des vergangenen Jahres zeigt: Die Photovoltaikanlage produzierte insgesamt 11.750 kWh Strom. Davon wurden 6.400 kWh direkt im Haushalt verbraucht, einschließlich 3.600 kWh für die Wärmepumpe und 2.800 kWh für den allgemeinen Haushaltsbedarf. Dies resultiert in einem Autarkiegrad von 54 Prozent, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte des benötigten Stroms selbst erzeugt wurde. Besonders in den sonnigen Monaten konnte der Batteriespeicher überzeugen, indem er fast 1.000 kWh für die Nutzung in den Abend- und Nachtstunden bereitstellte.
Während des Sommers produzierte die Anlage deutlich mehr Strom, als verbraucht wurde, wodurch der Überschuss ins Netz eingespeist und mit 654 Euro für 8.200 kWh vergütet wurde (entsprechend der üblichen Vergütung von 8 Cent/kWh). In den Wintermonaten reichte die Solarstromproduktion jedoch nicht aus, um den Bedarf, insbesondere der Wärmepumpe, zu decken. Daher musste Strom für 872 Euro vom Netzbetreiber zugekauft werden.
Unter dem Strich beliefen sich die Stromkosten für das Jahr 2023 auf 218 Euro. Diese Rechnung berücksichtigt allerdings nicht die Grundgebühren des Energieversorgers sowie die Abschreibungen für die Solaranlage und den Akku, deren Anschaffungskosten sich auf etwa 14.000 Euro beliefen.