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Potential in Niedersachsen: Zwar fast 600 MW neue Anlagen 2022, aber vor allem große Dächer bleiben leer

Es sind vor allem die Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern in Niedersachsen, die auf die Kraft der Sonne setzen. Mehr als die Hälfte der neu installierten Photovoltaikleistung im Jahr 2022 stammen von ihnen, während die großen Dächer von Gewerbe- und Industriebauten vielfach ungenutzt bleiben. Dabei sind deren Dächer für große Photovoltaikanlagen prädestiniert. Das ist das Resultat einer aktuellen Auswertung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Im Jahr 2022 wurden im Bundesland immerhin fast 600 Megawatt Leistung installiert. Das ist das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre und führt zu einer installierten Gesamtleistung von mittlerweile fast 5.600 Megawatt in Niedersachsen.

„Wir sind auf einem guten Weg beim Ausbau der Photovoltaik,“ erläutert Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. „Auch wenn dafür erhebliche Anstrengungen nötig sind, kann Niedersachsen der Sprung in die nächste Liga gelingen.“ Das Ziel von deutlich mehr als 4.000 Megawatt zusätzlicher PV-Leistung pro Jahr ist machbar, wenn alle an einem Strang ziehen.

Auf Bundesebene wurden dafür mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2022 viele Hürden und Hindernisse beseitigt, weitere Vereinfachungen sind in einer entsprechenden Photovoltaikstrategie des Bundes bereits geplant. In ländlichen Gebieten müssen Anreize für Eigentümer mit großen Dachflächen geschaffen werden, um PV-Anlagen zu bauen.“Die hohen Strompreise sollten eigentlich Antrieb genug sein,“ gibt Nolte zu Bedenken. „Wir werden den Fortschritt auf Unternehmensdächern und öffentlichen Gebäuden in den nächsten Monaten genau beobachten.“ Solarzellen auf Freiflächen sind für den schnellen und vollständigen Ersatz der Stromerzeugung aus Kohle und Gas unverzichtbar.

Bis heute gibt es in Niedersachsen rund 250.000 Photovoltaikanlagen. Davon wurden allein im letzten Jahr 46.000 errichtet, darunter viele steckerfertige Photovoltaikanlagen. Sie ermöglichen es den Mietern, die Sonne auf ihren Balkonen zur Stromerzeugung zu nutzen. Betrachtet man die verschiedenen Größenklassen und die neu installierte Leistung, so entfielen auf Anlagen bis 10 kWp 31% der neu installierten Leistung, auf Anlagen bis 30 kWp 28%. Die größeren Dachanlagen konnten mit dem Einsatz auf kleineren Dächern nicht mithalten. Anlagen von 30 bis 300 kWp blieben prozentual hinter den Ergebnissen von 2021 zurück.

Besonders erfreulich und richtungsweisend ist, dass bei einigen Industrie- und Gewerbegebäuden die gesamte Dachfläche mit Modulen bestückt wurde, was zu überdurchschnittlich großen PV-Anlagen führte: 24 Mal wurden Dachanlagen mit mehr als 750 kWp installiert, im Jahr 2021 war dies nur in einem Fall realisiert worden. PV-Freiflächenanlagen konnten nur in geringem Umfang zulegen. Während im Jahr 2021 51 MW an neu installierten Anlagen entstanden, waren es 2022 rund 58 MW.

Die regionale Verteilung der Photovoltaik-Neuinstallationen ist ähnlich wie in den Vorjahren: Die westniedersächsischen Kreise zwischen den Landkreisen Diepholz und Grafschaft Bentheim liegen an der Spitze. Auch die Landkreise Göttingen und Northeim weisen deutliche Zuwächse auf. Der stärkste Zuwachs im Jahr 2022 fand in der Region Hannover statt.

Deutsche Solar Zeitung
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