In Beuren an der Aach, einem Stadtteil von Singen im Kreis Konstanz, weht ein frischer Wind in Sachen erneuerbare Energien. Dank der kürzlich durch die Ampelkoalition beschlossenen Klimaschutzgesetz-Reform, die ein spezielles Solarpaket beinhaltet, stehen die Chancen gut für den Bau eines neuen Solarparks entlang der A81. Dieses Projekt wird nicht nur Solarenergie liefern, sondern auch die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen unter den Solarmodulen ermöglichen, ein Konzept bekannt als Agri-Photovoltaik.
Die geplante Anlage soll auf einem 7,5 Hektar großen Gelände entstehen, wobei 5,5 Hektar mit Photovoltaikmodulen überbaut werden. Unter den Modulen wird ein schmaler Blühstreifen angelegt, während die restlichen Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Diese Kombination aus Energiegewinnung und Agrarnutzung soll die Effizienz der Flächennutzung steigern und gleichzeitig zur Biodiversität beitragen.
Die Perspektiven sind vielversprechend: Der Bürgerverein Beuren an der Aach schätzt, dass die neue Anlage in der Lage sein wird, rund 80 Prozent des Strombedarfs von Singen zu decken. Dies würde einen erheblichen Beitrag zur Energieversorgung der Region leisten und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.
Allerdings stehen vor der Realisierung des Projekts noch einige Herausforderungen. Die Finanzierung des Vorhabens ist eine der größten Hürden. Stephan Einsiedler, Ortsvorsteher und zweiter Vorsitzender des Bürgervereins, betont, dass noch Details zur Förderung und zu den erzielbaren Erträgen pro Kilowattstunde geklärt werden müssen. Auch die zusätzliche Vergütung für Agri-Photovoltaik, die einen Bonus pro Kilowattstunde vorsieht, muss in die Finanzierungsplanung einbezogen werden.
Die Ampelkoalition hat mit ihrer Gesetzesreform bürokratische Hindernisse für den Bau von Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen abgebaut, was das Projekt in Beuren an der Aach erleichtern dürfte. Dies ist ein klares Zeichen, dass die deutsche Energiepolitik zunehmend den Fokus auf nachhaltige und multifunktionale Lösungen legt, die sowohl der Umwelt als auch den lokalen Gemeinschaften zugutekommen.
Der Bürgerverein Beuren an der Aach, der bereits 2022 mit dem Solarpark „Pfarrwald“ positive Erfahrungen gesammelt hat, sieht dem neuen Projekt optimistisch entgegen. Mit der Unterstützung der Stadt Singen und der engagierten Bürgerschaft könnte der geplante Solarpark „Aufgehnder“ ein weiteres Leuchtturmprojekt in der Region werden und die Energiewende in Baden-Württemberg weiter vorantreiben.