Die gemeinsame Einspeisung von Wind- und Solarenergie könnte eine signifikante Reduzierung der erforderlichen Transformatorgröße in Umspannwerken bewirken, was wiederum die Kosten für den Netzausbau senken würde. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer IEE, beauftragt durch den Bundesverband Erneuerbare Energien, untersucht dieses Potenzial. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine effizientere Nutzung bestehender Netzinfrastrukturen möglich ist.
Hintergrund und Motivation der Studie
In Regionen wie dem Südwesten Deutschlands, wo bereits 13.000 Megawatt an erneuerbarer Energiekapazität installiert sind, plant man eine erhebliche Steigerung. Die Forschung zeigt, dass durch eine intelligente Verknüpfung von Wind- und Solaranlagen am selben Netzanschluss die Gesamtleistung der Transformatoren oft überschätzt wird. Wind- und Solaranlagen erreichen selten gleichzeitig ihre maximale Auslastung, was eine Reduzierung der erforderlichen Transformatorleistung ermöglicht.
Vorteile der kombinierten Einspeisung
Kostensenkung: Geringere Kapazitätserfordernisse für Transformatoren führen zu niedrigeren Installations- und Wartungskosten.
Effizientere Netzgestaltung: Die Nutzung einer kombinierten Einspeisung ermöglicht eine effizientere Verteilung und Nutzung der vorhandenen Netzinfrastruktur.
Beschleunigung der Energiewende: Die Reduzierung der Lieferzeiten für neue Transformatoren, die aktuell bis zu 50 Monate betragen, könnte durch eine geringere Nachfrage beschleunigt werden.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Studie zeigt auch, dass die Netzbetreiber bisher zögerlich sind, diese Praxis zu erlauben, aus Sorge vor Netzinstabilitäten. Die Forschungsergebnisse sollen jedoch klare Vorteile und Sicherheitsmaßnahmen aufzeigen, um Bedenken zu entkräften und die regulatorischen Rahmenbedingungen anzupassen. Dies beinhaltet auch die Verwendung von Speichertechnologien zur Stabilisierung der Netze bei Spitzenlasten.
Die Erkenntnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, eine zukunftsorientierte, kosteneffiziente und umweltschonende Stromerzeugung zu fördern. Die Ergebnisse sollen nicht nur technische und wirtschaftliche Vorteile bieten, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz für erneuerbare Energien stärken, indem die damit verbundenen Kosten für Endverbraucher reduziert werden.